Bei Auftreten einer akuten typischen Schlaganfallsymptomatik sollte sofort ohne Umschweife der Rettungsdienst unter der Nummer 112 alarmiert werden.
Typische Symptome eines akuten Schlaganfalls sind:
- Akute Ein- oder beidseitige Lähmungserscheinungen
- Sprachstörungen oder Artikulationsschwierigkeiten (undeutliche, verwaschene Sprache),
- akute Verwirrtheit,
- akute halbseitige Gefühlsstörungen,
- Sehstörungen (Gesichtsfeldausfälle, Doppelbilder)
- akute Schluckstörungen,
- Schwindel in Verbindung mit weiteren Symptomen wie Doppelbildern oder Gefühlsstörungen, akute Gangstörung.
In den ersten Stunden nach Beginn des Schlaganfalls können wirksame Therapien zu einer wesentlichen Verbesserung der neurologischen Ausfälle beitragen. Dazu gehört die intravenöse Lysetherapie (Auflösung von Blutgerinnseln in verschlossenen Gefäßen) und in Einzelfällen die mechanische Entfernung des Thrombus aus einem verschlossenen Gefäß (mechanische Rekanalisation). Zunächst muss zwischen zwei Hauptursachen des Schlaganfalles differenziert werden: einer Hirnblutung in Folge einer geplatzten Hirnarterie und einem Hirninfarkt infolge Gefäßverschluss. Weitere mögliche Ursachen eines akuten Schlaganfalls können geplatzte Aneurysmen (Hirngefäss-Aussackungen) oder Thrombosen der Hirnvenen sein.
Nach der Erstversorgung in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) im Erdgeschoss erfolgt umgehend eine Computertomographie des Gehirns und je nach Befund die weiteren Therapien. In jedem Fall wird der Patient anschließend auf die spezielle Schlaganfallstation (Stroke Unit) aufgenommen, dort an einem Monitorgerät überwacht und durch spezialisierte Mitarbeiter der Pflege, der Physiotherapie, der Ergotherapie und Logopädie sowie des ärztlichen Teams betreut. Im St. Vincenz Krankenhaus stehen zehn monitorisierte Plätze auf der speziellen Schlaganfallstation zur Verfügung. Je nach Schweregrad bleibt der Patient für mindesten einen Tag oder länger auf dieser Überwachungsstation.
Nach der Akutversorgung wird eine umfangreiche Untersuchung der Ursachen des Schlaganfalles durchgeführt, insbesondere der Hirndurchblutung und des Herz-Kreislaufsystems. Alle hierfür erforderlichen Untersuchungen können im St. Vincenz-Krankenhaus in Kooperation mit den Abteilungen für Kardiologie, Radiologie, Gastroenterologie – Diabetologie, Nephrologie durchgeführt werden. Im Falle ausgeprägter Schluckstörungen kann die Anlage einer PEG-Sonde in der Endoskopie des St. Vincenz Krankenhauses erfolgen. Alle internistischen Begleiterkrankungen und Ursachen einschließlich akuter Herzinfarkte werden von den internistischen Abteilungen mitbehandelt.
Die neurologischen Defizite werden täglich intensiv von unseren Therapeuten behandelt. Über den Sozialdienst wird bei Bedarf eine Anschlussrehabilitation in einer neurologischen Rehabilitationsklinik organisiert. Im Falle von Blutungen oder anderen Komplikationen, die ein neurochirurgisches Eingreifen erfordern, erfolgt eine kurzfristige Absprache mit einem neurochirurgischen Zentrum, das eng mit unserer Abteilung kooperiert.
Selbsthilfegruppe Schlaganfall Limburg
In Zusammenarbeit mit der neurologischen Abteilung hat sich in Limburg eine Selbsthilfegruppe von Menschen gegründet, die entweder selbst oder als Angehörige von Schlaganfall betroffen sind. Die Gruppe trifft sich jeden ersten Donnerstag im Monat um 17:00 in unserem Partner-Krankenhaus in Diez, Adelheidstraße 2,65582 Diez. Nähere Informationen erhalten Sie über folgende Ansprechpartner: Irmgard Hanesch, Tel: 06435.961.564 oder über das Sekretariat der Neurologie 06431.292.4491.
Weitere Informationen
Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft
Deutsche Schlaganfall-Hilfe