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Sekretariat Neurologie
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In der Neurologie werden Patientinnen und Patienten mit organischen Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, der peripheren Nerven und der Muskulatur behandelt – viele davon als Notfall. Nach genauer Analyse der Beschwerden und sorgfältiger klinischer Untersuchung folgt eine gezielte apparative Diagnostik. Für viele neurologische Erkrankungen stehen uns moderne Therapien zur Verfügung. Ein Schwerpunkt ist die akute Schlaganfallbehandlung auf der Stroke Unit.
Bei einem Schlaganfall kommt es auf jede Minute an, um Hirnzellen zu retten und Funktionen zu erhalten. Je früher der Patient auf einer Stroke Unit eintrifft und die Diagnostik und Therapie beginnen, desto geringer sind die Folgeschäden.
Die Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das eigene Abwehrsystem Entzündungen im zentralen Nervensystem, also im Gehirn und Rückenmark, verursacht. Die genaue Ursache dieser Erkrankung ist nach wie vor unbekannt - möglicherweise spielen Faktoren wie ein niedriger Vitamin-D-Spiegel im Serum in der Entstehung und im Verlauf der Erkrankung eine Rolle.
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Akuter Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel wird meistens durch Erkrankungen des Gleichgewichtsorgans oder der Gleichgewichtsnerven verursacht. In Kombination mit anderen Symptomen wie z.B. Doppelbildern oder halbseitigen sensiblen Ausfällen oder Lähmungen muss auch an einen akuten Schlaganfall gedacht werden. Daher wird empfohlen, sich bei jedem heftigen Schwindel mit Übelkeit und Erbrechen sofort notfallmäßig ärztlich vorzustellen, was in der Zentralen Notaufnahme des St. Vincenz Krankenhauses 24 Stunden sieben Tage pro Woche möglich ist.
Unter dem Begriff Polyneuropathie wird eine Gruppe von Erkrankungen zusammengefasst, die zu Leitungsstörungen der Nervenfasern in den peripheren Nerven führen, beginnend an den Beinen, im Verlauf auch an den Armen. Typische Symptome sind Kribbel-Missempfindungen an den Füßen, Taubheitsgefühle, Gangunsicherheit und leichte Lähmungserscheinungen. Auch ein Gefühl unruhiger Beine (Restless legs) kann darauf zurückzuführen sein.
Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Erkrankungen und können zahlreiche Ursachen haben. Die internationale Kopfschmerzgesellschaft listet über 190 verschiedene Arten von Kopfschmerzen auf. Neben den durch andere Erkrankungen ausgelösten Kopfschmerzen (sogenannte symptomatische Kopfschmerzen) spielen die eigentlichen Kopfschmerzerkrankungen wie der Spannungskopfschmerz und die Migräneerkrankung, die größte Rolle. Ca. 15 Prozent der Frauen und ca. acht Prozent der Männer sind mehr oder weniger stark von einer Migräneerkrankung betroffen.
Ausstrahlende Schmerzen der Arme und Beine können auf Erkrankungen der Nervenwurzeln zurückzuführen sein. Neben Verengungen der Nervenwurzel-Austrittslöcher (Neuroforamina) durch Bandscheibenverlagerungen können hierfür auch Entzündungen, zum Beispiel eine Borrelieninfektion, verantwortlich sein.
Die Neuroborreliose ist eine Verlaufsform der Lyme-Borreliose. Sie entwickelt sich, wenn sich die übertragenen Bakterien im Körper ausbreiten und dabei Hirn und Nervenbahnen befallen.
Verschiedene Erreger können Hirnhaut- und Hirnentzündungen (Meningitis, Enzephalitis) auslösen. Am häufigsten sind Viren, die auch Magen-Darmerkrankungen auslösen, aber auch Bakterien wie die Meningokokken und Pneumokokken können insbesondere bei immungeschwächten Patienten Hirnhautentzündungen auslösen.
Typische Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Licht und Lärmempfindlichkeit. Wenn diese Symptome auftreten, ist eine notfallmäßige Untersuchung angezeigt (in der zentralen Notaufnahme 24 Stunden an allen Wochentagen möglich). Die Lumbalpunktion ist die entscheidende Diagnostik, um eine Hirnhaut- oder Hirnentzündung auszuschließen oder festzustellen.
Durch Ultraschall können die hirnversorgenden Gefäße des Halses (extrakranieller Duplex) und innerhalb des Schädels (transcranieller Duplex) untersucht werden. Ferner steht ein Dopplergerät für funktionelle Testuntersuchungen und Nachweis von Defekten der Herzvorhofwand (rechts – links Shunts durch Emboliedetektion) zur Verfügung. Die Untersuchung erfordert keine Vorbereitung und hat keinerlei Nebenwirkungen, sie kann beliebig wiederholt werden.
Die Untersuchung eignet sich auch gut zur Abschätzung des Schlaganfallrisikos.
Ambulante Durchführung: Privatpatienten, Selbstzahler, es liegt keine KV-Ermächtigung vor.
Mit dem Elektroenzephalogramm werden Spannungen des Gehirns gemessen (sogenannte Hirnströme), dazu werden dem Patienten etwa 20 Messelektroden auf dem Kopf platziert, die Ableitungen dauern etwa 30 – 45 Minuten. Die Untersuchung ist nebenwirkungsfrei und kann beliebig oft wiederholt werden, sie ist nicht schmerzhaft. Einen großen Stellenwert hat das EEG bei der Erkennung und Behandlung der Epilepsie, bei allen Zuständen mit unklarem Bewusstseinsverlust und bei bewusstlosen Patienten, sowie Entzündungen des Gehirns und in der Hirntoddiagnostik auf den Intensivstationen.
Die Untersuchung des Gleichgewichtsorganes erfolgt mittels Warm – und Kaltwasserspülung des äußeren Gehörganges und gleichzeitiger Registrierung der Augenbewegungen mit der Videobrille. Darüber hinaus können die Augenbewegungen mit der Videobrille gemessen werden. Diese Untersuchung ist nicht schmerzhaft und dient der Erkennung von Augenbewegungsstörungen bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen und Gleichgewichtserkrankungen. Der apparative Halmagyi Test ist ein besonders empfindlicher Nachweis von Störungen des Gleichgewichtsorganes (Bogengänge), diese Untersuchung ist nicht schmerzhaft und kann beliebig oft wiederholt werden.
Durch Anwendung standardisierter Sinnesreize Kann die Leitgeschwindigkeit des Hörnerven und die Hörbahn (AEP), die Sehbahn (VEP), die aufsteigenden sensiblen Bahnen (SEP) und die absteigenden motorischen Bahnen (MEP) gemessen werden. Diese Untersuchung hat einen besonderen Stellenwert in der Diagnostik der Multiplen Sklerose und verschiedener Rückenmarkserkrankungen sowie bei Erkrankungen des peripheren Nervensystems wie der Polyneuropathie (vor allem SEP).
Durch Applizierung von Stromreizen kann die Leitgeschwindigkeit der peripheren Nervenbahnen in den Arm- und Beinnerven gemessen werden. Diese Untersuchung ist in der Regel nicht schmerzhaft und kann beliebig oft wiederholt werden. Einen besonderen Stellenwert hat die Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeiten zur Diagnostik der Polyneuropathien (z. B. bei Diabetes mellitus, Vitaminmangelzuständen und vielen anderen Erkrankungen) und in der Diagnostik von Einklemmungssyndromen (z. B. Karpaltunnelsyndrom, Sulcus ulnaris Syndrom).
Die Elektromyographie dagegen ist eine schmerzhafte Untersuchung, weil mit einer Messelektrode die Muskelelektrik aus dem Muskel heraus abgeleitet wird. Mit dieser Untersuchung ist es möglich einen Nervenfaserschaden, z. B. bei Wurzelkompressionssyndromen mit Bandscheibenerkrankungen oder Verletzungen, sowie andere Nerven – und Muskelerkrankungen zu diagnostizieren. Die Untersuchung sollte nicht durchgeführt werden bei Patienten, die Gerinnung hemmende Medikamente erhalten (Marcumar, Pradaxa, Xarelto, Eliquis, Lixiana).
In der Diagnostik von Bewusstlosigkeiten (sogenannte Synkopen) spielt die Untersuchung des vegetativen Nervensystems eine wichtige Rolle. Hierzu kann mittels Schellongtest die Blutdruckregulation gemessen werden, die Messung der Herzfrequenz Veränderbarkeit durch Atmung und andere Einflüsse gibt Aufschlüsse über die nervale Innervation des Herzens. Durch Messung der Hautreaktion nach Reizen kann eine Aussage über das sympathische Nervensystem getroffen werden. Des Weiteren steht die Messung des sogenannten Ankle-Brachial-index (Knöchel-Arm-Indexm, ABI – Test) zur Feststellung von peripheren Durchblutungsstörungen zur Verfügung.
Zur Diagnostik einer Demenz oder anderer Hirnleistungsstörungen werden Testverfahren angewandt, bei denen standardisierte Aufgaben erfüllt werden müssen. Hierzu gehören der DemTect, der Uhrentest und der Minimental Statustest. Darüber hinaus kann bei Bedarf eine ausführliche neuropsychologische Diagnostik durch unsere Neuropsychologin erfolgen.
Mittels einer nächtlichen Aufzeichnung der Atmung, des Schnarchens, des Sauerstoffgehaltes, der Herzfrequenz und der Lage des Körpers kann die Diagnose eines Schlafapnoe Syndroms gestellt werden. Diese Untersuchung ist nicht schmerzhaft.
Zur Diagnostik zahlreicher neurologischer Erkrankungen ist die Gewinnung des Gehirnwassers (Liquor cerebrospinalis) durch Punktion des Wirbelkanales im Lumbalbereich erforderlich. Dies gilt insbesondere für Infektionskrankheiten wie die Hirnhautentzündung, chronisch – entzündliche Erkrankungen wie die Multiple Sklerose oder den Nachweis akuter Blutungen (Subarachnoidalblutung). Einen wichtigen Stellenwert hat die Liquoruntersuchung auch in der Diagnostik von Demenzerkrankungen (Bestimmung von Tau und Betaamyloid Protein im Liquor).
Zur Gewinnung des Liquors wird im Lumbalbereich mit einer speziellen Nadel zwischen den Dornfortsätzen der Spinalkanal erreicht, der Liquor kann dann entnommen werden. In manchen Fällen ist eine Druckmessung und Abnahme größerer Liquormengen erforderlich, z. B. wenn es sich um eine Liquor-Abflussstörung oder um eine Druckerhöhung im Bereich des Nervensystems handelt.
Über die Punktion wird speziell aufgeklärt, die Nebenwirkungen sind gering und in der Regel harmlos. Der entnommene Liquor wird im Labor des Krankenhauses sofort untersucht, weitere Proben werden in Speziallabore versandt. Voraussetzung sind normale Gerinnungs- und Thrombozytenwerte. Eine Therapie mit oralen Gerinnungshemmern (z.B. Marcumar, Pradaxa, Xarelto und Eliquis) muss vorher abgesetzt werden.
Die Lumbalpunktion wird als geplante Maßnahme ambulant durchgeführt (seit Januar 2023 im Katalog des sogenannten ambulanten Operieren), je nach Situation des Patienten kann die Untersuchung auch stationär erfolgen. In allen anderen dringlichen Fällen erfolgt die Untersuchung stationär.
Botulinumtoxin ist ein Eiweißstoff, der von Bakterien gebildet wird (Clostridium botulinum). Der Eiweißstoff blockiert die Freigabe des Transmitters Acetylcholin an der Übertragungsstelle zwischen Nerv und Muskel. Dadurch kommt es zu einer Schwächung der Muskelkontraktion bzw. zu einer Reduktion der Schweiß- und Speichelsekretion. Dies wird therapeutisch bei einer großen Zahl von Erkrankung von Muskelverkrampfungen ausgenutzt, z. B. Schiefhals (Torticollis), Augenmuskelkrampf (Blepherospasmus), Spastik nach Schlaganfall oder Infolge einer infantilen Cerebralparese, sowie bei Zuständen mit pathologischen, übermäßigen Schwitzen der Axelhöhlen (Hyperhidrose). Die Injektion muss ca. alle 12 Wochen wiederholt werden, da die Wirkung nachlässt.
Ambulante Infusionsbehandlung mit monoklonalen Antikörpern (zB Ocrevus, Tysabri), bei multipler Sklerose, Myasthenia gravis, und eine intravenöse Immunglobulin Therapie bei CIDP und weiteren Autoimmunerkrankungen werden ambulant auf Überweisung durch Fachärzte für Neurologie durchgeführt.
Unsere Stroke Unit ist von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft zertifiziert. Schlaganfallpatienten werden hier in den ersten Tagen nach ihrem Schlaganfall fachübergreifend behandelt und rund um die Uhr überwacht. Ein erfahrenes Team aus verschiedensten Fachleuten kümmert sich um die gesamte Versorgung der Patienten – von der Akut-Therapie über die frühe Rehabilitation bis hin zu sozialdienstlichen Leistungen.
Die Räumlichkeiten unserer neurologischen Abteilung bieten hervorragenden Behandlungsmöglichkeiten. Beispielsweise befindet sich ein Raum zur Ultraschalldiagnostik und Durchführung von endoskopischen Schluckuntersuchungen direkt vor Ort. Auch die Physiotherapie und die Logotherapie bzw. Ergotherapie haben eigene Behandlungsräume im Stationsbereich.
Die Physiotherapie und die physikalische Therapie sind besonders in der Neurologie ein wesentlicher Bestandteil der medizinischen Therapie. Die Behandlung orientiert sich stets am Zustand des einzelnen Patienten. Ziel unserer Physiotherapeuten ist es, die Gesundheit wiederherzustellen und die Genesung zu fördern.
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Auf die Menschen kommt es an: Das Team der Neurologie und Stroke Unit stellt sich vor.
Wir arbeiten eng mit unserer MVZ Praxis für Neurologie in der Limburger Innenstadt zusammen.
Insbesondere chronisch neurologische Patientinnen un Patienten finden in der Facharztpraxis kompetente Ansprechpartner für die ambulante Versorgung.
Die Schlaganfallakutstation auf dem Schafsberg ist als Regionale Stroke Unit rezertifiziert worden. Regelmäßig attestieren die Deutsche Schlaganfallgesellschaft und die Zertifizierungsgesellschaft (LGA InterCert) dem Team ein Behandlungsniveau nach höchsten Qualitätsstandards.
Patienten, die an einer Stroke-Unit behandelt werden, haben ein geringeres Risiko, an ihrem Schlaganfall zu sterben, und weisen auch deutlich weniger schwere Folgeschäden auf.
Die Deutsche Hirnstiftung beschäftigt sich mit dem gesamten Spektrum neurologischer Krankheiten und bietet Patientinnen und Patienten verlässliche Informationen zu neurologischen Erkrankungen, Forschung und Vorsorge.
Als Mitglied der Deutschen Hirnstiftung unterstützen wir dieses Engagement.
Verbesserte Patientenaufklärung und Zugang zu fundierten Informationen: Hierfür macht sich die Neurologie des St. Vincenz-Krankenhauses schon seit Langem stark und unterstreicht dieses Engagement jetzt durch die Mitgliedschaft in der Deutschen Hirnstiftung.
Mit einer Erfolgsmeldung startete das Jahr für die Stroke Unit am St. Vincenz-Krankenhaus Limburg: Die Schlaganfallakutstation auf dem Schafsberg wurde zum zweiten Mal in Folge als Regionale Stroke Unit rezertifiziert. Dem Team unter Leitung von Chefarzt Dr. Christoph Oberwittler und Oberarzt Sven Göbel attestierten die Deutsche Schlaganfallgesellschaft und die Zertifizierungsgesellschaft (LGA InterCert) einmal mehr ein Behandlungsniveau nach höchsten Qualitätsstandards. Die Rezertifizierung gilt für jeweils drei Jahre.
Stroke Unit
06431 292-2140
Station Talbau 2
06431 292-2240
Neurologische Funktionsdiagnostik (EEG)
06431 292-4492
St. Vincenz-Krankenhaus Limburg Zentrale
06431 292-0
06431 292-4163