St. Vincenz-Krankenhaus Limburg

Polyneuropathien

Unter dem Begriff Polyneuropathie wird eine Gruppe von Erkrankungen zusammengefasst, die zu Leitungsstörungen der Nervenfasern in den peripheren Nerven führen, beginnend an den Beinen, im Verlauf auch an den Armen. Typische Symptome sind Kribbel-Missempfindungen an den Füßen, Taubheitsgefühle, Gangunsicherheit und leichte Lähmungserscheinungen. Auch ein Gefühl unruhiger Beine (Restless legs) kann darauf zurückzuführen sein.

Ursachen einer Polyneuropathie

Die häufigste Ursache ist die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), weitere Ursachen können ein chronischer Alkoholkonsum, Vitamin Mangelzustände, (Vitamin B12, Vitamin B1), Entzündungserkrankungen der Nervenfasern, toxische Einflüsse durch Medikamente oder bestimmte Schwermetalle, sowie genetische Ursachen sein.

Diagnose einer Polyneuropathie

Zur Diagnose der Polyneuropathien wird die Technik der Nervenleitgeschwindigkeitsmessung, der Evozierten Potentiale und der Elektromomyographie eingesetzt. Umfangreiche Laboruntersuchungen werden zur Klärung möglicher Stoffwechselursachen durchgeführt. Zunächst können diese Untersuchungen ambulant durchgeführt werden. Wenn im Verlauf der Diagnostik eine Lumbalpunktion erforderlich ist, müssen Patienten kurz stationär aufgenommen werden. In einigen Fällen wird auch die Biopsie eines Hautnerven notwendig (Suralisbiopsie).

Behandlung und Symptomatik

Die in Verbindung mit Polyneuropathien auftretenden unangenehmen Missempfindungen und Schmerzen können durch Einsatz spezifischer Schmerzmittel gegen neuropathische Schmerzen gebessert werden. Ansonsten richtet sich die Behandlung nach der Ursache der Polyneuropathie. Eine Sonderform der Polyneuropathie ist das akute Guillain Barré Syndrom, eine Nervenentzündung mit rasch fortschreitenden Lähmungen, die gegebenenfalls auch zu einer intensiven medizinischen Behandlung führt, die auf der Intensivstation der Abteilung für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin durchgeführt wird.

Manchmal sind nur einzelne Nerven, wie zum Beispiel der Nerv der mimischen Gesichtsmuskulatur (N. Fazialis) erkrankt. In diesem Fall sollte immer eine Lumbalpunktion zum Ausschluss einer Borreliose erfolgen.

 

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