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Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG), erlassen am 23. Oktober 2020, ist ein bedeutendes Artikelgesetz in Deutschland, das die Modernisierung und Digitalisierung der Krankenhäuser vorantreibt. Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie und der Notwendigkeit langfristiger Investitionen in die Krankenhausinfrastruktur wurde das Gesetz entwickelt.
Das KHZG wurde eingeführt, um die Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern und die Vernetzung innerhalb des Gesundheitswesens zu stärken. Der Bund stellt über einen Krankenhauszukunftsfonds (KHZF) finanzielle Mittel in Höhe von 3 Milliarden Euro bereit, die durch zusätzliche Beiträge der Länder und Krankenhausträger auf insgesamt bis zu 4,3 Milliarden Euro aufgestockt werden.
Zu den förderfähigen Maßnahmen des KHZG zählen:
Verbesserung der digitalen Patientenportale
Elektronische Dokumentation von Pflege- und Behandlungsleistungen
Maßnahmen zur IT-Sicherheit
Ziel des Gesetzes ist es, durch gezielte Investitionen in moderne Notfallkapazitäten und digitale Infrastrukturen die Gesundheitsversorgung in Deutschland zu optimieren.
Innerhalb der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH haben wir mehrere Projekte im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) initiiert, um die Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern und unsere Einrichtungen zu modernisieren. Die Projekte aus dem KHZG werden von der Europäischen Union über den Krankenhauszukunftsfonds gefördert. Weitere Informationen zum Förderprogramm der EU finden Sie hier.
Patientenportal (Polavis): Das Patientenportal zielt darauf ab, den Kommunikationsaufwand zu reduzieren, den Austausch von Informationen zu beschleunigen und die Versorgungsqualität für Patientinnen und Patienten zu verbessern. Es deckt insbesondere die Bereiche digitales Aufnahme- und Behandlungsmanagement sowie Entlassungs- und Überleitungsmanagement zu nachgelagerten Leistungserbringern ab. Ein weiterer Vorteil des Patientenportals ist die Möglichkeit, Termine direkt im Portal zu erstellen und Dokumente wie beispielsweise Anamnesebögen oder Überweisungsscheine bereits im Vorfeld dem Krankenhauspersonal zur Verfügung zu stellen. Damit können Patienten möglichst viele Vorbereitungen bereits in ihrer gewohnten Umgebung treffen. Auch der Zeitaufwand und Papierkram sollen damit reduziert werden. Aktueller Stand: Polavis wurde beauftragt und befindet sich in der Implementierungsphase.Visitenwagen (Imbusch Systemmöbel): Im Rahmen der flächendeckenden Einführung der Digitalen Fieberkurve wurden Visitenwagen für den stationären Bereich angeschafft. Ziel ist es, dass das KIS-System auch in den Patientenzimmern für die Ärzte zur Dokumentation "am Patienten" verfügbar ist. Dadurch können Patienten schneller und mit den aktuellsten Daten behandelt werden. Der aktuelle Stand ist, dass die letzten Visitenwagen im Dezember 2024 geliefert wurden.
Fieberkurve (Dedalus): Die digitale Fieberkurve ist eine integrierte Komponente des Krankenhausinformationssystems (KIS), die es Ärzten und Pflegepersonal ermöglicht, jederzeit und ortsunabhängig auf die wichtigsten Patientendaten zuzugreifen. Dies führt zu folgenden Vorteilen für die Patienten:
Spracherkennung (4Voice): Die Einführung einer Spracherkennungslösung zielt darauf ab, die Ärzte zu entlasten und ihnen mehr Zeit für die Betreuung der Patienten zur Verfügung zu stellen. Die medizinische Spracherkennung erkennt und erfasst medizinische Fachbegriffe korrekt in den Patientenakten.
Vitalparametermesswagen (Hilrom): Die Vitalparametermesswagen sind ein wichtiges Instrument für das Pflegepersonal, da sie es ihnen erlauben, Daten wie z. B. Blutdruck oder Temperatur direkt am Bett des Patienten zu messen. Die erfassten Daten werden anschließend in die digitale Patientenkurve im KIS übertragen.
PDMS (Copra): Ein Patientendatenmanagementsystem, kurz PDMS, ist eine Software, die in Krankenhäusern zur Erfassung und Verarbeitung patientenbezogener Informationen dient. Ärztliche Anweisungen zur Behandlung eines Patienten werden zentral erfasst und können dort auch wieder aufgerufen werden. Das System ermöglicht eine klare Übersicht über bereits erfolgte und noch ausstehende Behandlungsschritte. Die bettseitige elektronische Patientenakte ist unabhängig von der Erreichbarkeit des Kliniknetzwerks jederzeit für die Dokumentation verfügbar. Die automatische Übernahme von Gerätewerten aller am Patienten angeschlossenen Geräte erspart das manuelle Dokumentieren von Medikamentengaben durch Perfusoren oder die Aufzeichnung von Vitalparameterkurven. Die Werte müssen lediglich einmal durch das Personal geprüft und mit einem Klick bestätigt werden.
Medication (Dedalus): Das digitale Medikationsmanagement-Modul von Orbis ist eine nahtlose Integration in die digitale Fieberkurve. Es ermöglicht die Echtzeit-Erfassung von Medikamenten. Das Modul zeigt den Mitarbeitern, welche Medikamente wann verabreicht werden, und ermöglicht die automatische Dokumentation der bereits verabreichten Medikamente. Dies reduziert Fehler und erhöht die Patientensicherheit. Das System warnt bei potenziellen Wechselwirkungen oder Über- und Unterdosierungen. Das System berücksichtigt auch Allergien, um die Sicherheit für den Patienten zu maximieren.
Unit Dose / Blistering (Sinteco): Das Unit Dose/Blistering System dient dazu, Medikamente als einzelne Dosen für den Patienten bereitzustellen und somit das unnötige Wegwerfen nicht genutzter Medikamente zu vermeiden. Zudem trägt es zur Patientensicherheit bei, da die Mitarbeiter die Medikamente nicht mehr lose aus dem Blister entnehmen, sondern die Blister im Vorfeld zurechtgeschnitten werden, sodass sie den Patienten ausgehändigt werden. Das automatisierte Unit Dose System sortiert die angeordneten Medikamente automatisch und erstellt daraus "Bündel" für den Patienten, sodass eine Verwechslung von Medikamenten nahezu ausgeschlossen ist.
Mobile Device Management: Das Mobile Device Management System (MDM) dient der Verwaltung der im Haus eingesetzten Mobilgeräte. Ziel ist es, die mobilen Arbeitsgeräte so einzustellen, dass der Zugriff von außerhalb verhindert wird und keine sensiblen Daten im Haus zugänglich sind. So wird verhindert, dass Unbefugte auf interne Systeme zugreifen und Schäden anrichten können. Aktuell werden alle im Einsatz befindlichen mobilen Geräte einheitlich über diese Softwarelösung verwaltet.
Der Fördertatbestand Nummer 10 dient der Erhöhung der Internet-Sicherheit des Hauses. Ziel ist es, die sensiblen Patientendaten vor unerlaubten Zugriffen zu schützen und mögliche Angriffsflächen zu identifizieren und zu eliminieren. Zu den Projekten, die unter dem FTB 10 fallen, gehören folgende:
Die oben genannten Projekte werden durch den Krankenhauszukunftsfonds gefördert. Das Förderprogramm zur Europäischen Union (EU) zum Krankenhauszukunftsfonds (KHZF) ist Teil der Bemühungen der EU, die Gesundheitsinfrastruktur in den Mitgliedstaaten zu verbessern und zu modernisieren. Das Programm zielt darauf ab, die Digitalisierung und Modernisierung von Krankenhäusern zu fördern, um die Qualität der Gesundheitsversorgung zu erhöhen und die Vernetzung innerhalb des Gesundheitswesens zu stärken.
Digitalisierung: Unterstützung bei der Implementierung digitaler Infrastrukturen wie elektronische Patientenakten, Telemedizin und IT-Sicherheitsmaßnahmen.
Modernisierung: Investitionen in moderne medizinische Geräte und Technologien, um die Behandlungskapazitäten zu verbessern.
Vernetzung: Förderung der Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und anderen Gesundheitsdiensten, um eine umfassendere und effizientere Versorgung zu gewährleisten.
Die EU stellt finanzielle Mittel zur Verfügung, die durch nationale Beiträge ergänzt werden. Diese Mittel werden über verschiedene Fonds und Programme verteilt, um sicherzustellen, dass die Investitionen gezielt und effektiv genutzt werden.
Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen können sich für das Programm bewerben, indem sie entsprechende Anträge bei den zuständigen nationalen Behörden einreichen. Diese Behörden prüfen die Anträge und leiten sie weiter an die EU.
Das EU-Förderprogramm ist ein wichtiger Schritt, um die Gesundheitsversorgung in Europa zukunftssicher zu machen und auf die Herausforderungen der modernen Medizin zu reagieren.