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Leitender Arzt Dr. med. Martin Henzel
Telefon 06431.292.45 98
Telefax: 06431.292.45 49
E-Mail: strahlentherapie(at)st-vincenz(dot)de

Sekretariat
Silke Baby
Susanne Gohlke
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Strahlentherapie und Radioonkologie

In unserer Abteilung wird das gesamte onkologische Spektrum, Tumore (Zentrales Nervensystem, HNO-Bereich, Brust und Lunge, Magendarmtrakt, Prostata) oder deren Metastasen primär oder nach deren Entfernung adjuvant (unterstützend) strahlentherapeutisch behandelt. Darüber hinaus werden schmerzhafte chronische Gelenkerkrankungen bei Arthrosen und Tendinosen (degenerative Veränderung im Bereich der Sehnen-Knochenbindung) sowie Fersensporne behandelt.

Krankheitsbilder & Therapien

Mammakarzinom

Das Mammakarzinom ist der häufigste maligne (bösartige) Tumor der Frau. Der Altersgipfel der Neuerkrankungen liegt bei 75 Jahren, selten bei Patientinnen jünger als 25 Jahren. Eine Verschiebung zu früheren Stadien ist durch das konsequente Screening der Frauen zu beobachten. So kommen häufiger Tumore einer Größe von kleiner als zwei Centimetern vor, in-situ Karzinome (Oberflächenkarzinome, d.h. auf das Gewebe ihres Ursprungs begrenzte Karzinome) machen z.T. 20 Prozent der Tumore aus. Insgesamt sinkt die Sterblichkeit durch das Screening wie auch aufgrund der verbesserten adjuvanten (unterstützenden) Therapie.

Die Therapie des Mammakarzinoms sieht eine operative, in der Regel brusterhaltende Behandlung vor. Je nach Vorhandensein von Risikofaktoren (großer Tumor, Lymphknotenbefall, histologische Konstellation, Alter) wird ergänzend eine Chemotherapie eingesetzt. Nach jeder Brust erhaltenden Therapie (BET) und nach Amputation der Brust - je nach Tumorgröße und Risikofaktoren - erfolgt eine adjuvante Strahlentherapie der Brust bzw. der Thoraxwand.

Nach ausführlichem Beratungs- und Aufklärungsgespräch erfolgt zunächst die Planung zur Strahlentherapie. Hierzu wird ein Planungs-CT (ohne Kontrastmittel) angefertigt. Der Strahlenarzt zeichnet Schicht für Schicht die zu bestrahlenden Regionen und die zu schonenden Organe (Risikoorgane) wie z.B. die Lungen und das Herz ein. Ein Medizinphysiker berechnet anhand dieser Vorgaben einen  individuellen 3-D-Bestrahlungsplan. Nach einer virtuellen Simulation beginnt die eigentliche Strahlentherapie.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten unseres Brustzentrums.

Lungenkarzinome

Das Bronchialkarzinom ist der häufigste maligne (bösartige) Tumor, geschlechtsbezogen jeweils zweithäufigster nach Prostata- bzw. Mammakarzinom. Der Altersgipfel der Neuerkrankungen liegt bei 55 Jahren mit steigender Tendenz. Das Rauchen ist als Risikofaktor bekannt, wobei auch das Passivrauchen ein relatives Risiko in sich birgt. Außerdem sind hohe Asbest- und Radonexpositionen, sowie chemische Noxen* als weitere Risikofaktoren bekannt (*schädigende und krankheitserzeugende Substanzen).

Die Therapie des Bronchialkarzinoms ist von der jeweiligen Histologie abhängig. Während das kleinzellige Karzinom allein mit Chemotherapie und ergänzend mit Strahlentherapie behandelt wird, werden nicht-kleinzellige Karzinome je nach Stadium operativ und dann ergänzend mit Strahlenchemotherapie behandelt.
Kleine Lungenkarzinome (T1/2 N0) aber auch einzelne Lungenmetastasen können anstelle einer Operation, wenn diese aufgrund von anderen Begleiterkrankungen nicht möglich sein sollte oder zu riskant erscheint, mittels eine Hochpräzisionsstrahlenstherapie der Stereotaxie behandelt werden. Hierbei wird millimeter- und punktgenau eine sehr hohe Dosis appliziert, um den Tumor zu vernichten.

Rektumkarzinom

Das kolorektale Karzinom ist der dritthäufigste Tumor, der Altersgipfel der Neuerkrankungen liegt bei 68 Jahren. Auch das Auftreten von Kolonkarzinomen steigt, beim Rektumkarzinom ist es konstant. Insgesamt tritt diese Form der Karzinome häufiger in hochentwickelten Ländern auf. Es gibt erbliche Risikofaktoren, welche die Entstehung beeinflussen, wie die familiäre adenomatöse Polyposis oder HNPCC (hereditary non-polyposis colon cancer), weitere gesicherte Faktoren sind die Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Rauchen und Asbest.

Die Therapie des Rektumkarzinoms erfolgt je nach Tumorgröße und lymphogener Metastasierung. Die histologische Sicherung erfolgt mittels Rektoskopie und Koloskopie. Ergänzende Untersuchungen hinsichtlich der Tumorausbreitung sind z.B. Endosonografie, MRT des Beckens, CT Thorax.
Kleine Tumore (T1/2N0) werden alleine operativ behandelt. Größere Tumore oder bei lymphogener Metastasierung (N+) wird vor der Operation zum Downsizing und Downstaging (Verkleinerung, Tumorschrumpfung) eine neoadjuvante kombinierte Radiochemotherapie durchgeführt. Größere Tumore, die zunächst operativ behandelt werden mussten, erhalten im Anschluss eine unterstützende kombinierte Radiochemotherapie.

Die Bestrahlung des Rektumkarzinoms erfolgt in Bauchlage. Dabei liegen die Patienten auf einem „Lochbrett“, dem sog. belly board, um den Dünndarm optimal zu schonen. Schicht für Schicht werden im Planungs-CT das Zielvolumen und die Risikoorgane wie die Harnblase und der Dünndarm eingezeichnet. Ein Medizinphysiker berechnet anhand dieser Vorgaben individuellen 3-D-Bestrahlungsplan. Nach einer virtuellen Simulation beginnt die eigentliche Strahlentherapie.

Verlinkung zur AC-Seite hier Darmzentrum

Prostatakarzinom

Das Prostatakarzinom ist der zweithäufigste Tumor des Mannes nach dem Bronchialkarzinom. Der Altersgipfel der Neuerkrankungen liegt bei 66 Jahren, eine Erkrankung vor dem 50. Lebensjahr stellt eine Rarität dar. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung steigt auch die Inzidenz, sein Auftreten: 80 Prozent der 80-jährigen Männer haben ein Prostatakarzinom. Ca. 42 Prozent aller Männer bekommen im Laufe ihres Lebens ein Prostatakarzinom, jedoch nur ca. zehn Prozent erkranken auch klinisch manifest daran.

Das Prostatakarzinom unterliegt eindeutig hormonellen Einflüssen, aber auch genetischen Dispositionen, so gibt es beispielsweise familiäre Häufungen. Prognostisch bedeutend sind der PSA-Wert (PSA steht für Prostata-spezifisches Antigen und ist ein Eiweißstoff, der in der Prostata gebildet wird) und das Stadium bei Diagnosestellung. Auch der Gleason Score (histologischer, d.h. feingeweblicher Befund zur Beurteilung der Zellpopulation des Prostatakrebses und das Alter des Patienten sind entscheidend für die weitere Prognose.
Die Therapie des Prostatakarzinoms sieht verschiedene Strategien vor:

  1. Active Surveillance, dies meint eine spezielle Behandlungsstrategie, bei der die Krankheit zunächst nicht behandelt wird, der Krankheitsverlauf aber in regelmäßigen Abständen kontrolliert wird. Insbesondere für ältere Patienten mit geringem oder niedrigem Risiko reichen regelmäßige PSA-Kontrollen aus.
  2. Operative Verfahren werden in der Regel bei jüngeren Patienten eingesetzt.
  3. Strahlentherapie
  • Seedstherapie: permanente Implantation von strahlenden Plättchen, die über einen definierten Zeitraum eine sehr hohe, kurz reichende Strahlung abgeben. Die Einbringung der Seeds ist ein minimal-invasives Behandlungsverfahren, d.h. die Auswirkungen auf den Körper sind sehr gering. Es ist für Patienten mit geringem Risiko und kleiner Prostata geeignet.
  • Kombinierte Radiotherapie: perkutane Bestrahlung der Prostata, kombiniert mit Brachytherapie, bei der die Prostata mit Nadeln temporär nur zur Therapie gespickt wird, für Patienten mit geringem und mittlerem Risiko.
  • Perkutane Strahlentherapie mittels intensitätsmodulierter (IMRT)/ oder bildgestützter (Image-guided) Radiotherapie (IGRT) für alle Risikogruppen, unabhängig von der Prostatagröße. Dies bedeutet, dass die Strahlentherapie von außen (perkutan: durch die Haut) durchgeführt wird. Hierzu verwendet man einen so genannten Linearbeschleuniger, der Röntgenstrahlen in therapeutischer Dosierung abgibt. Die Prostata wird dann treffgenau von mehreren Seiten bestrahlt. Am St.Vincenz-Krankenhaus können wir unseren Patienten eine IMRT/IGRT der Prostata anbieten.