Hospiz ANAVENA zieht in Übergangsdomizil

Stefanie Raven
Beim Besuch in den neuen Räumlichkeiten: von links nach rechts: Sabrina Flach (Prokuristin Seniorenzentrum Wohnstadt Limburg), Lydia Gretz (Geschäftsführerin Gemeinnützige Hospizium Wiesbaden GmbH), Karl-Heinz Körner (Palliativmediziner), Christiane Stahl (Leiterin Hospiz ANAVENA), Sabrina Schleifer (stellvertretende Pflegedienstleiterin ANAVENA), Tatjana Petersen (Seniorenzentrum Wohnstadt)
13.06.24   |  News

Im Gesundheitszentrum St. Anna in Hadamar werden derzeit diverse bauliche Maßnahmen umgesetzt, aktuell vor allem im Bereich des Brandschutzes. Neben den ansässigen Arzt- und Therapiepraxen betrifft dies auch das stationäre Erwachsenenhospiz ANAVENA, das daher für die Dauer der Baumaßnahmen in ein Interimsquartier in Limburg umziehen wird.

Im Gesundheitszentrum St. Anna in Hadamar werden derzeit diverse bauliche Maßnahmen umgesetzt, aktuell vor allem im Bereich des Brandschutzes. Neben den ansässigen Arzt- und Therapiepraxen betrifft dies auch das stationäre Erwachsenenhospiz ANAVENA, das daher für die Dauer der Baumaßnahmen in ein Interimsquartier in Limburg umziehen wird.

„Wir sind überaus dankbar, mit dem Seniorenzentrum Wohnstadt einen Partner in Limburg gefunden zu haben, der uns vorübergehend eine, unserem Hospizbetrieb entsprechende, Herberge zur Verfügung stellen konnte“, berichtet Lydia Gretz, Geschäftsführerin der Hospizium Wiesbaden gGmbH, des Trägers des Hospizes in Hadamar. Und Christiane Stahl, Hospizleiterin in Hadamar, ergänzt: „Der Umzug wird natürlich für uns alle eine Herausforderung werden, aber ich bin sicher, dass wir dies gut meistern werden. Auch im Interimsquartier werden wir unsere Arbeit wie gewohnt mit der gleichen Leidenschaft weiterführen. Erst einmal sind wir aber vor allem dankbar für die Unterstützung durch die Wohnstadt.“

Die Übergangslösung konnte dank der vertrauensvollen Zusammenarbeit aller Beteiligten gefunden werden. Durch den guten Kontakt und regelmäßigen Austausch mit der Heimaufsicht war man in der Wohnstadt auf die Baumaßnahmen im Hospiz aufmerksam geworden. „Es war für uns selbstverständlich, diese Nachbarschaftshilfe zu leisten…“, bekräftigt Sabrina Flach, Prokuristin des Seniorenzentrums.

Historisch ist das heutige Gesundheitszentrum auf ein Nonnenkloster zurückzuführen. Die Räumlichkeiten wurden im Laufe der Jahre immer wieder neu genutzt und entsprechend umgebaut und erweitert, bis das Krankenhaus St. Anna nach seiner Schließung im Jahre 2008 zum Gesundheitszentrum St. Anna umgewidmet wurde, in dem inzwischen rund 20 Praxen und Einrichtungen Leistungen zur medizinisch pflegerischen Versorgung anbieten. „Das Gesundheitszentrum St. Anna mit all seinen Einrichtungen und seinem breit differenzierten Angebot ist ein unverzichtbarer Part regionaler Gesundheitsversorgung“, so Guido Wernert, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz. „Diesen gilt es nachhaltig zu sichern, weswegen die Stiftung St. Anna rund 3,7 Millionen Euro für bauliche Maßnahmen im
Bereich Brandschutz, Lüftungstechnik sowie diverse energetische Optimierungen investiert.“ Auch die 300 Jahre alte Kapelle am St. Anna Haus wird im Rahmen der Maßnahmen saniert. So wolle man durch die Schaffung adäquater Rahmenbedingungen für die dort ansässigen Praxen und Einrichtungen eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige ambulante Gesundheitsversorgung langfristig sichern, erläutert Wernert.

Auch das Hospiz ANAVENA wird die Zeit nutzen, wenn die Räumlichkeiten aufgrund der Baumaßnahmen leer stehen und einige dringend notwendige Umbauten und
Verschönerungen vornehmen. „Wir haben in den vergangenen Jahren bereits einige Anpassungen an den Räumlichkeiten realisieren können, z.B. eine  Gemeinschaftsküche für unsere Bewohner*innen oder eine breite Terrassentür, die es uns erlaubt, auch Pflegebetten nach draußen zu bringen“, erzählt Christiane Stahl. „Jetzt nutzen wir die Zeit, um u.a. die Technik auf den neuesten Stand zu bringen. Dank der Unterstützung einiger Förderer können wir beispielweise in allen Bewohnerzimmer Smart TVs anbringen. Die Krankenhausgesellschaft wird neue Fußböden verlegen und wir bemühen uns derzeit um eine Finanzierung für neue Möbel. Und so werden wir nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen in noch schönere Räumlichkeiten nach Hadamar zurückkehren.“

© Stefanie Raven

Zum Hospiz

Im stationären Hospiz ANAVENA in Hadamar werden bis zu 12 schwerstkranke sterbende Menschen versorgt und begleitet, die auf Grund ihrer Erkrankung nicht mehr zu Hause leben können und für die eine weitere Krankenhausbehandlung nicht mehr in Frage kommt. Unabhängig von individueller Überzeugung oder persönlicher Situation kann jede*r auf die gleiche Begleitung und Fürsorge vertrauen. Der Mensch wird nicht auf seine Krankheit reduziert, sondern mit dem angenommen, was
ihn ausmacht und es wird Raum gegeben, für das, was noch möglich ist. Neben der Trauer und dem Abschied stehen ganz selbstverständlich das Lachen und die Freude.