Evangelische Krankenhausgesellschaft Dierdorf/Selters übernimmt DRK-Krankenhaus Hachenburg

Ein starkes Zeichen gegen das Kliniksterben: Das insolvente DRK-Krankenhaus Hachenburg wird ab Juni Teil der Evangelischen Krankenhausgesellschaft Dierdorf/Selters gGmbH. Damit ist die medizinische Versorgung in der Region gesichert – und durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Standorten langfristig sogar gestärkt. Die Fusion begrüßen auch die Krankenhäuser in Limburg und Diez, deren Träger Mitgesellschafter in der Evangelischen Krankenhausgesellschaft Dierdorf/Selters gGmbH ist.

Nach intensiven Verhandlungen und großem Engagement des neuen Hachenburger Trägers, des Westerwaldkreises und des Landes wurde die Übernahme der Klinikträgerschaft jetzt bei einer Pressekonferenz im Hachenburger Burbach-Stadion offiziell bekannt gegeben. Die Veranstaltung war geprägt von Aufbruchsstimmung. Die Verantwortlichen sprachen von einem Neustart, der nicht nur die Standorte Dierdorf, Selters und Hachenburg stärkt, sondern auch die gesamte Region nachhaltig unterstützt.

„Gemeinsam mit Hachenburg, Dierdorf und Selters bilden wir jetzt ein mittelgroßes Krankenhaus mit rd. 370 Betten und knapp 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an drei Standorten, das eine breite medizinische Grundversorgung mit diversen Spezialisierungen für die gesamte Region sichert“, erläutert Guido Wernert, Geschäftsführer der Evangelischen Krankenhausgesellschaft Dierdorf/Selters. Alle drei Standorte werden weiterhin Notaufnahmen betreiben, zusätzlich ist eine Geriatrie in Hachenburg geplant sowie eine gezielte Weiterentwicklung des ambulanten Praxisangebotes.

Neben der internen Zusammenarbeit profitiert das neue „Evangelische Krankenhaus Westerwald“ von der engen Kooperation mit der Limburger Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH, mit der es gesellschaftsrechtlich verbunden ist. Wichtiger als die formale Zugehörigkeit sei jedoch die gelebte Netzwerkarbeit, betont Wernert, der auch Geschäftsführer der Limburger Krankenhausgesellschaft ist: „Unsere Strategie basiert auf Vernetzung und Kooperation. Wir arbeiten an den Standorten nicht nebeneinander her, sondern füreinander!“

„Die zusätzlich entstehenden Chancen und Perspektiven aus der Vernetzung mit den partnerschaftlich verbundenen St. Vincenz-Krankenhäusern in Limburg und Diez geben in Zeiten der Klinikreform mehr Sicherheit,“ stellt Stephan Felix, Verwaltungsratsvorsitz der Limburger Krankenhausgesellschaft, fest. Diese Zusammenarbeit über fünf Klinikstandorte führt zu nachhaltigen Synergien – ob in der medizinischen Behandlung, der Beschaffung, der Personalakquise und -entwicklung oder dem Wissenstransfer. So werden bestehende Strukturen gestärkt und die Versorgungsqualität über vier Landkreise und zwei Bundesländer hinweg gesichert. „Abgestimmte medizinische Behandlungspfade mit einer bestmöglichen Qualität für die Patienten,“ stellt die Ärztliche Direktorin der Limburger Krankenhausgesellschaft, PD Dr. Katrin Neubauer-Saile, als großen Qualitätsaspekt fest, dem durch die tiefere Vernetzung der Westerwälder Region erfreulich Rechnung getragen wird.

„Vom ersten Kontakt an bestand ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Menschen in Hachenburg. Die Motivation zur Übernahme war daher groß“, betont Wernert. „Die Menschen aus Hachenburg, Dierdorf/Selters und Limburg passen einfach zusammen.“ Dieses enge Miteinander ermöglicht eine pragmatische und unkomplizierte Zusammenarbeit, von der alle profitieren. Der Austausch funktioniert auf dem kurzen Dienstweg, sei es bei der Gewinnung von Nachwuchskräften oder bei der Vermittlung von Medizinern in Spezialrichtungen – durch aktivierte Netzwerke, die es so sonst nicht gäbe.

Die Zahlen sprechen für sich: 2.900 Mitarbeitende, 5 Standorte, 4 Landkreise, 13 Medizinische Versorgungszentren und 30 Arztpraxen – ein abgestimmtes und umfassendes medizinisches Angebot für die Menschen der Region.

Über das Evangelische Krankenhaus Dierdorf/Selters

Teamplayer für die Gesundheit – unter diesem Motto arbeiten das Evangelische Krankenhaus Dierdorf/Selters und die Krankenhausgesellschaft St. Vincenz gleich in mehreren Bereichen zusammen, denn nicht nur im Krankheitsfall soll dieser Verbund ein verlässlicher Partner für die Menschen der Region sein, auch Gesundheitsvorsorge und Gesundheitswissen für Jung und Alt stehen im Focus vielfältiger gemeinsamer Aktivitäten.