Als Karl-Heinz Hof aus Weroth die Diagnose Prostatakrebs erhielt, war für ihn klar: Er möchte sich in erfahrene Hände begeben, möglichst nah an seinem Zuhause. Die Aussicht auf eine Operation mit dem neuen da Vinci-System am St. Vincenz-Krankenhaus Limburg überzeugte ihn sofort. Als erster Patient, der mit der roboter-assistierten Technologie behandelt wurde, steht seine Geschichte exemplarisch für einen bedeutenden Fortschritt in der regionalen chirurgischen Versorgung.
Das da Vinci-System ist ein roboter-assistiertes Operationssystem, das minimalinvasive Eingriffe mit höchster Präzision ermöglicht. „Die Betonung liegt dabei auf ‚assistiert‘,“ erklärt Viktor Lang, Chefarzt der Urologie am St. Vincenz. „Nicht der Roboter operiert, sondern nach wie vor der Chirurg. Das System überträgt die Handbewegungen des Operateurs millimetergenau auf feinste Instrumente im Körperinneren.“ Eine hochauflösende 3D-HD-Kamera liefert ein bis zu 20-fach vergrößertes Bild des Operationsfeldes. Gleichzeitig filtert das System kleinste Zitterbewegungen heraus – ein entscheidender Vorteil bei komplexen Eingriffen in engen anatomischen Strukturen.
Lang bringt jahrelange Erfahrung mit dem da Vinci-System aus seiner früheren Tätigkeit mit. Die erste Operation in Limburg führte er selbst durch: „Das System erlaubt uns eine neue Dimension der Präzision bei gleichzeitig maximaler Schonung des umliegenden Gewebes. Dass wir diese Technologie nun auch hier in Limburg einsetzen können, ist ein großer Gewinn für unsere Patientinnen und Patienten.“
Auch leitender Oberarzt Eric Frank ist überzeugt: „Gerade in der Urologie, wo wir oft in sehr engen anatomischen Räumen arbeiten, ist die Kombination aus 3D-Sicht, feinster Instrumentensteuerung und ergonomischer Arbeitsweise ein echter Quantensprung.“
In der Gynäkologie folgte der erfolgreiche Einsatz des da Vinci-Systems unmittelbar auf die urologische Premiere: Bereits wenige Tage später wurde die erste roboter-assistierte Operation von Oberärztin Dr. Lena Spath in der Frauenklinik durchgeführt. Gemeinsam mit ihrer Kollegin, der Oberärztin Dr. Simona Weil, hatte sie zuvor eine intensive Schulung absolviert und sich in bemerkenswert kurzer Zeit in das komplexe System eingearbeitet. Inzwischen haben die Gynäkologinnen bereits mehrere Hysterektomien erfolgreich mit dem da Vinci-System durchgeführt.
Chefarzt Dr. Scheler zeigt sich beeindruckt vom Engagement seines Teams: „Was früher wie Science-Fiction klang, gehört bei uns nun zur operativen Realität. Die Kolleginnen machen das hervorragend – präzise, sicher und mit großer Sorgfalt.“ Dr. Weil ergänzt: „Gerade bei komplexen Eingriffen im Beckenbereich profitieren unsere Patientinnen von der verbesserten Sicht und Beweglichkeit der Instrumente.“ Und Dr. Spath betont: „Das da Vinci-System gibt uns eine neue operative Freiheit. Für unsere Patientinnen bedeutet das: weniger Schmerzen, kleinere Narben und eine schnelle Erholung.“
Aktuell werden weitere Ärzte und OP-Fachpersonal gezielt im Umgang mit dem System geschult. Dabei profitiert das St. Vincenz-Krankenhaus vom sogenannten Intuitive-Ökosystem – einem umfassenden Trainings- und Unterstützungsprogramm des Herstellers. Perspektivisch soll „der da Vinci“ auch in der Allgemein- und Viszeralchirurgie eingesetzt werden.
„Wir verstehen uns als lernende Organisation,“ sagt Klinikgeschäftsführer Guido Wernert. „Mit dem da Vinci-System investieren wir nicht nur in Technik und eine bestmögliche Medizin für unsere Patienten, sondern auch in die Kompetenz unserer Mitarbeitenden und damit in die Zukunft der Versorgung in unserer Region.“
Rund 1,16 Millionen Euro hat die Krankenhausgesellschaft in das da Vinci-System investiert und bekennt sich dadurch klar zur Weiterentwicklung des Standorts und der hochwertigen medizinischen und pflegerischen Versorgung in der Region. „Ein besonderer Dank gilt in diesem Kontext unserem OP-Koordinator Thorsten Drum,“ sind sich Wernert, Lang und Scheler einig. Er habe das Projekt von Beginn an engmaschig begleitet und mit großem Engagement koordiniert.
Weltweit wurden bereits über 14 Millionen Eingriffe mit dem da Vinci-System durchgeführt. Studien zeigen: Patientinnen und Patienten profitieren von kürzeren Krankenhausaufenthalten, weniger Komplikationen und einer schnelleren Rückkehr in den Alltag. Für die Verantwortlichen des St. Vincenz-Krankenhauses ist die Einführung des Systems ein klares Signal: „Wir wollen moderne Medizin dort anbieten, wo die Menschen leben und nicht nur in den Metropolen,“ so Wernert. „Das ist unser Beitrag zu einer starken, wohnortnahen Gesundheitsversorgung.“
Karl-Heinz Hof verlässt die Klinik bereits nach einer Woche nahezu schmerzfrei. Nur vier Tage später nutzt er bei hochsommerlichem Wetter die Gelegenheit zur Abkühlung im Schwimmbad – und war selbst überrascht, wie schnell er sich nach der Operation wieder fit fühlte.
Mit dem da Vinci-Operationssystem bietet das St. Vincenz-Krankenhaus Limburg modernste roboter-assistierte Chirurgie – für präzise, minimalinvasive Eingriffe und eine schnellere Genesung. Informieren Sie sich hier über Einsatzbereiche, Vorteile und unsere Expertenteams.