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Mit dem Ziel, die Berufsgruppe der Pflege weiter zu stärken und den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen, stellt sich die Pflegedirektion der St. Vincenz-Krankenhäuser Limburg und Diez in neuer Struktur vor.
Jens Rößner hat Anfang des Jahres das Amt des Pflegedirektors übernommen, Isabel Ludwiczak und Peggy Burkhardt folgten in den anschließenden Monaten als Stellvertreterinnen. Gemeinsam trägt das Führungsteam die Verantwortung für rund 730 Mitarbeitende im Pflege- und Funktionsdienst.
Der Verwaltungsratsvorsitzende der Krankenhausgesellschaft Erwin Reuhl wünscht dem neuen Team viel Erfolg: „Die Pflege ist nicht nur neben der Medizin eine der tragenden Säulen im Krankenhauswesen. Gute Pflege dient unmittelbar dem Wohl der Patientinnen und Patienten, indem sie diese ganzheitlich betrachtet – kurzum die Pflege ist in ihrem Ursprung ein Ausdruck christlicher Nächstenliebe und der Grundstein humanitären Handelns im Krankenhauswesen.“ Angesichts der stetig wachsenden Anforderungen und der zunehmenden Aufgaben im Bereich der Pflege freue er sich sehr, das neue Team der Pflegedirektion im St. Vincenz zu wissen. Ein/e weitere/r Pflegedirektor/in solle das Team perspektivisch ergänzen, denn „eine gute und breite Aufteilung der Verantwortung und komplexen Aufgaben soll zu schnellen Entscheidungen und guten Ideen führen,“ erklärt Guido Wernert, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft. Ein solches Modell habe sich auch in anderen Bereichen bewährt.
Das Trio „Rößner, Ludwiczak und Burkhardt“ habe die Verantwortlichen laut Wernert insbesondere durch ihr besonderes Einfühlungsvermögen sowie ihre hohe fachliche Expertise überzeugt. Alle drei verfügen über exzellente Erfahrungen in Pflege und Management und ergänzen sich durch ihre Charaktere und Erfahrungen optimal. Dass alle von ihnen jahrelang selbst in unterschiedlichen Bereichen in der Pflege gearbeitet hätten, garantiere ein umfassendes Verständnis für den Beruf, die Besonderheiten des Alltags sowie ein Gespür für die Sorgen und Wünsche der Mitarbeiter.
Klarer Fokus auf Personalgewinnung und -bindung
Das Team um Rößner hat sich klare Ziele gesetzt: „Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist der demographische Wandel, der die Pflege gleich doppelt trifft“ erklärt der 41-jährige Pflegedirektor. „Die geburtenstarken Jahrgänge scheiden aus der Arbeitswelt aus, der (Pflege-)nachwuchs ist jedoch rar gesät. Gleichzeitig bedeutet eine alternde Gesellschaft eine steigende Nachfrage nach häufig auch komplexeren Pflegedienstleistungen.“
Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liege daher auf der Akquise neuer Pflegekräfte und der Mitarbeiterbindung. „Hierfür ergreifen wir gezielte Maßnahmen, um talentierte Fachkräfte auszubilden und zu gewinnen, ohne dabei die Bindung langjähriger Mitarbeiter zu vernachlässigen,“ berichtet Ludwiczak. Teil dieser Maßnahmen sei unter anderem ein „Springer-Pool“, der es Pflegekräften ermöglichen solle, ihre Dienstzeiten möglichst frei und individuell zu gestalten. Mit verschiedenen „New-Work-Ansätzen“, wie der Integration moderner Technologien oder flexibleren Arbeitszeitmodellen, wolle das Team der Pflegedirektion darüber hinaus dazu beitragen, den sich wandelnden Anforderungen gerecht werden und gleichzeitig die Arbeitszufriedenheit zu steigern.
„Kaum ein Berufsfeld ist so vielfältig und eröffnet so viele Möglichkeiten wie ein Job in der Pflege,“ wirbt Rößner für seinen Berufsstand. „Die Pflege ist ein anspruchsvoller Beruf: Pflegekräfte müssen ständig auf dem neusten Stand sein, sei es in Bezug auf medizinische Entwicklungen, Technologien oder Kommunikationsfähigkeiten.“ Gleichzeitig biete der Beruf zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten. Beispielsweise könne man sich in der Limburger BILDUNGSWERKstadt, der hauseigenen Akademie für Gesundheitsfachberufe, in verschiedenen Bereichen weiterbilden und sich so auf diverse Bereiche spezialisieren und/oder mehr Verantwortung übernehmen.
„Die Pflege ist ein großartiger Beruf,“ ist sich das Trio einig. Umso wichtiger sei es, mit weit verbreiteten Vorurteilen aufzuräumen, und insbesondere junge Menschen von diesem Beruf zu überzeugen. Hier sieht das Team ganz klar die Medien in der Verantwortung, aber auch Pflegekräfte selbst: „Die Pflege muss sich selbst (wieder) als professioneller, eigenständiger Part im Krankenhaus verstehen und dieses Selbstbewusstsein nach außen tragen.“
Mit Herz, Fachwissen und Engagement den Menschen als Ganzes sehen
Trotz aller berufspolitischer Herausforderungen, an der Essenz guter Pflege ändere dies nichts: „In der Pflege geht es darum, den Menschen als Ganzes zu sehen - nicht nur als medizinischen Fall,“ ist Burkhardt überzeugt. „Jeder Patient ist einzigartig. Wir müssen daher immer auf seine persönlichen Bedürfnisse eingehen - sei es kulturell, emotional oder physisch.“
Dies gelinge nur im Teamspiel mit Ärzten, Therapeuten, dem Patiententransportdienst und vielen weiteren Berufsgruppen: „Wir alle arbeiten zusammen, um eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. Offene Kommunikation und Respekt sind dabei entscheidend.“ Eine Ansicht, die auch die ärztliche Direktorin, PD Dr. Katrin Neubauer-Saile teilt. Sie freut sich über die Zusammenarbeit und betont: „Eine kooperative Arbeitsweise zwischen den verschiedenen Berufsgruppen ist von essenzieller Bedeutung für eine erfolgreiche und ganzheitliche Patientenversorgung. Das Engagement und die Expertise des Pflegeteams sind ein unverzichtbarer Teil dieses Prozesses.“
Der gelernte Gesundheits- und Krankenpfleger Jens Rößner kennt sein Fach von der Pike auf und ist seit über zwanzig Jahren in Pflege und Management tätig. Nach einem berufsbegleitenden Studium der Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Gesundheitsmanagement sammelte Rößner zunächst erste Führungserfahrung in einem Nachwuchsführungskräfteprogramm in München und übernahm seitdem verschiedene Leitungsfunktionen innerhalb der Varisano Kliniken Bad Soden und Hofheim – zuletzt als stellvertretender Pflegedirektor. Der 41jährige Vater einer Tochter findet Ausgleich zum Job insbesondere im Sport und ist passionierter Triathlet. „Hierbei habe ich vor allem gelernt, dass manche Dinge einen langen Atem brauchen,“ so Rößner – eine Fähigkeit, die er in seiner neuen Funktion gut gebrauchen kann.
Isabel Ludwiczak hat über zehn Jahre als Gesundheits- und Krankenpflegerin in verschiedenen Bereichen eines Klinikverbundes in Hessen gearbeitet – unter anderem auf der Stroke Unit und in der Geriatrie. Anschließend wechselte sie in die Nachwuchskräftegewinnung und arbeitete als Lehrerin für Pflegeberufe, bevor sie Stationsleitung in einer Fachklinik für Neurologie wurde. Nebenberuflich absolvierte die 34jährige Mutter dreier Kinder einen Bachelorabschluss im Pflegemanagement und strebt aktuell einen Master in „Gesundheitsmanagement“ an.
Peggy Burkhardt kennt sowohl den ambulanten als auch stationären Bereich bestens: Rund zwanzig Jahre hat sie bei einem Maximalversorger in Wiesbaden in der Gefäßchirurgie gearbeitet, rund fünf Jahre in Leitungsfunktionen ambulanter Gesundheitseinrichtungen. Burkhardt hat einen Bachelorabschluss in „Gesundheit & Management“ und verfügt darüber hinaus über diverse Weiterbildungen, unter anderem zur Praxisanleiterin, als Wundexpertin und im Projektmanagement.