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Nach einer Operation können Schmerzen den Heilungsprozess beeinträchtigen; manchmal sogar verzögern. Nichtsdestotrotz ist ein professionelles Schmerzmanagement in Deutschland noch nicht die Regel. Anders sieht es im Limburger St. Vincenz-Krankenhaus aus:
Seit rund 20 Jahren setzt sich hier ein interdisziplinär besetztes Team aus Ärzten und besonders geschulten Pflegefachkräften für eine umfassende und individuelle Behandlung postoperativer Schmerzen ein.
Die Qualität dieses sog. Akutschmerzdienstes unter der Leitung von Chefarzt PD Dr. Michael Fries wurde nun zum wiederholten Male extern bestätigt und der Bereich durch den TÜV Rheinland rezertifiziert. Dabei bescheinigten die Auditoren ausdrücklich das große persönliche Engagement aller Beteiligten in der Erhaltung der hohen Qualitätsstandards sowie eine gelungene interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen dem Akutschmerzdienst und allen operativen Abteilungen des Krankenhauses.
„Wir sind sehr glücklich über die Zertifizierung“, freut sich PD Dr. Michael Fries, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und operative Intensivmedizin und betont die Wichtigkeit eines professionellen Schmerzmanagements für den Heilungsprozess: „Weniger Schmerzen bedeuten auch weniger Stress für den Körper und somit ein niedrigeres Risiko für Komplikationen, wie beispielsweise die Bildung eines Blutgerinnsels oder die Beeinträchtigung der Kreislauf-und Lungenfunktion.“
Eine individuell abgestimmte Schmerztherapie bei Operationen beginnt in der Regel bereits vor dem Eingriff: Ziel ist es dabei, mit möglichst geringen Nebenwirkungen den Schmerz soweit wie möglich zu verhindern oder zu reduzieren. Eine „one size fits all“-Lösung gebe es dabei allerdings nicht, erklärt Chefarzt Dr. Fries. „Schmerz ist eine komplexe Empfindung. Und immer subjektiv!“ Um dem persönlichen Schmerzempfinden eines jeden Patienten gerecht zu werden, arbeitet das interdisziplinäre Team aus Anästhesisten, Intensivmedizinern und sog. Pain Nurses (auf Schmerzmanagement spezialisierte Pflegefachkräfte) eng zusammen und entwickelt individuelle auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten abgestimmte Schmerztherapiekonzepte.
„Eine wirksame Schmerztherapie kann dabei unterschiedliche Bausteine enthalten,“ erklärt Dr. Fries. „Denn nur mit einem großen Repertoire an Verfahren und Behandlungsmethoden zur Schmerzlinderung können wir individuell auf unsere Patienten eingehen und den Heilungsprozess fördern“, so der Intensivmediziner weiter. Neben Schmerzmedikamenten und verschiedenen Regionalanästhesieverfahren, erweitert das Team des Akutschmerzdienstes kontinuierlich die Möglichkeiten der Schmerzbehandlung:
Eines der neuartigen Verfahren zur Schmerzlinderung ist die sog. therapeutische Suggestion in Narkose. Patienten wird hierbei während der Narkose ein Tonband vorgespielt, welches positive Suggestionen zur Behandlung und dem Heilungsverlauf enthält und die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen soll. „Verschiedene Studien haben ergeben, dass es Patienten nach einer therapeutischen Suggestion deutlich besser geht,“ erklärt Dr. Fries. „Sie haben weniger Schmerzen, leiden seltener unter Übelkeit nach der Narkose und benötigen häufig auch weniger Medikamente zur Schmerzlinderung.“
Nach der Operation werden die Patienten einer dem Ausmaß des Eingriffs angepassten Schmerzstufe zugeordnet und erhalten entsprechende Medikamente. Stets überwacht durch die Pain Nurses kann die Schmerztherapie schnell und unkompliziert einem veränderten Schmerzempfinden angepasst werden. Denn durch ihre anspruchsvolle Zusatzausbildung verfügen die Pain Nurses, koordiniert durch die Leitung der anästhesiologischen Pflege Astrid Krämer, über das fachgerechte Know How, die Schmerztherapie selbstständig an die individuellen Bedürfnissen des Patienten zu adaptieren. Darüber hinaus wird der Erfolg der Therapie auch durch enge Kooperation mit der Physiotherapie ermöglicht. So kann in der Regel verhindert werden, dass sich ein hohes Schmerzniveau entwickelt: der Schmerz bleibt unter Kontrolle.
Eine effektive Behandlung postoperativer Schmerzen ist zugleich auch eine wichtige Prophylaxe. „Wenn die akuten Schmerzen nach einer Operation nicht adäquat behandelt werden, steigt die Gefahr, dass sich diese Schmerzen zu chronischen Schmerzen entwickeln,“ sagt Dr. Fries. „Durch unsere Maßnahmen behandeln wir also nicht nur ein akutes Symptom, sondern beugen dadurch auch dieser chronischen Erkrankung vor.“
Trotz modernster Operationsmethoden lassen sich Schmerzen nicht völlig vermeiden. Jedoch lassen sich Schmerzen durch sehr wirkungsvolle Therapien erheblich reduzieren. Das unseres zertifizierten Akutschmerzdienstes behandelt Ihre postoperativen Schmerzen mit einem vielseitigen Repertoire hochwirksamer Behandlungsmethoden schnell und effizient.