Wichtiges Thema im Gespräch mit Geschäftsführer Guido Wernert: Der wirtschaftliche Druck auf bundesdeutsche Krankenhäuser. Sowohl inflationsbedingte Preissteigerungen wie auch Folgen der Coronapandemie stellten Krankenhäuser deutschlandweit vor enorme finanzielle Herausforderungen, so Geschäftsführer Wernert. Notwendige Antworten habe die Bundesregierung bisher noch nicht gegeben, kritisierte Wernert. Ob die angekündigte Krankenhausreform an der aktuellen Situation etwas ändern könne, sähe er kritisch. Vielmehr befürchte er, dass im Zuge der Reform kleinere Krankenhäuser insolvent gingen: „Eine Entwicklung, die nicht gewollt sein kann“, so der Klinikmanager im Gespräch mit Christian Wendel.
Trotz der komplexen Rahmenbedingungen geht die die Krankenhausgesellschaft wichtige Schritte in die Zukunft. So berichtete Wernert von dem Vorhaben, die zentrale Notaufnahme zum April zur Hauptabteilung weiterzuentwickeln. Sowohl der zukünftige Chefarzt als auch ein zusätzliches Facharzt-Team seien hierfür bereits gefunden worden. Wendel begrüßte diese Pläne und lobte das St. Vincenz für seine Initiative, da dieser Entwicklungsschritt insbesondere aus der Perspektive der Patienten zu einem spürbaren Mehrwert führen könnte. Den dringenden Wunsch, den ärztlichen Bereitschaftsdienste endlich in die Räume des St. Vincenz zu verlagern, sah Wendel vor diesem Hintergrund als grundsätzlich nachvollziehbar an. Dies vor allem, um die Notfallversorgung aller Patienten in gebündelter optimaler Qualität mit der Möglichkeit der schnellen Behandlungsabsprache zu gewährleisten. Wendel warb dafür, zu diesem Punkt mit allen Beteiligten in einem konstruktiven Dialog zu bleiben und zu gemeinsam getragenen und für die Gesundheitsversorgung in der Region sinnvollen Lösungen zu kommen.
Zeitgleich sprach Wernert die Chance, den Landtagsabgeordneten auf ein weiteres wichtiges Anliegen der Krankenhausgesellschaft an: Mehr Parkraum zur Bindung und Gewinnung wichtiger zusätzlicher Fachkräfte.
Wendel versprach, die Anliegen des St. Vincenz in verschiedenen Gremien zu vertreten. Sein Resümee: „Das Krankenhaus muss als wichtiger Faktor der regionalen stationären Gesundheitsversorgung im Sinne der Patientinnen und Patienten sowie der vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen ich ausdrücklich für den tagtäglichen Einsatz danke, mit seinen Anliegen gehört und wo immer möglich unterstützt werden.“