St. Vincenz-Krankenhaus Limburg

Endoprothetik - Der künstliche Gelenkersatz

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Die Endoprothetik ist ein weltweit bewährtes operatives Behandlungsverfahren, um Patienten mit geschädigten Gelenken ihre Beweglichkeit zurückzugeben und ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen. In den vergangenen Jahren erzielte die Medizinforschung große Erfolge bei der Weiterentwicklung von Endoprothesen.

Der künstliche Gelenkersatz

Unter Endoprothetik versteht man Ersatz eines kranken Gelenks durch ein künstliches Gelenk - Gelenkprothese oder auch Endoprothese genannt. Diese Endoprothesen ersetzen dabei nur Teile oder das ganze Gelenk und bestehen in der Regel aus Metall, Kunststoff oder Keramik.

Man unterscheidet dabei den vollständige Gelenkersatz, die sogenannten Totalendoprothese (TEP), und die Hemi- oder Teilendoprothese (HEP), die nur Teile eines Gelenks ersetzt. Sehr häufig sind Knieendoprothesen und Hüftendoprothesen. 

Die operative, endoprothetischen Versorgung verfolgt immer das Ziel die beschädigten Strukturen zu ersetzen und intakte Gelenkanteile möglichst zu erhalten.

So soll Ihnen als Patient wieder ein schmerzfreies Leben mit maximaler Mobilität ermöglicht werden. Immer wenn die Zerstörung der Gelenks durch Arthrose, Rheuma oder ein ein Trauma weit fortgeschritten ist, kann mit einem künstlichen Gelenkersatz ein hervorragendes Ergebnis erzielt werden.

Künstliche Gelenke

Künstliche Gelenke für Hüfte, Knie, Schulter und Sprunggelenk werden in Deutschland jährlich mehr als 300.000 Mal eingesetzt. Erfahrene Operateure führen diese Eingriffe durch. Am häufigsten sind Gelenkersatzoperationen an Hüfte und Knie.

Hüftarthrose – Verschleiß des Hüftgelenks

Als häufigste Hüfterkrankung im Seniorenalter tritt der altersbedingte Hüftgelenkverschleiß auf, hervorgerufen durch fortschreitenden Knorpelaufbrauch – die klassische Hüftarthrose (Coxarthrose) mit Sklerose, Zysten und Gelenkspaltaufbrauch. Normalerweise sorgt der Knorpel dafür, dass keine direkte Reibung zwischen dem Knochen des Hüftkopfes am Oberschenkel und der Hüftpfanne des Beckens entsteht. Bei einer Arthrose wird der Knorpelüberzug der Gelenke rau und rissig – Stöße, die bei Bewegungen entstehen, treffen direkt die Gelenkknochen. Sekundär führt dies zu einer schmerzhaften Entzündung der Gelenkinnenhaut mit reflektorischer Muskelverspannung und letztendlich zur Schrumpfung der Gelenkkapsel mit deutlichen Bewegungseinschränkungen.

Die Leitsymptome der Arthrose sind Schmerzen und Funktionsverlust - typisch ist hier der sog. Anlaufschmerz. Daneben zeigt sich oft folgende Symptomatik:

  • Steifigkeit und schnelle Ermüdung
  • Ermüdungs- und Nacht- bzw. Ruheschmerzen
  • Wetterfühligkeit
  • Eingeschränkte Drehfähigkeit
  • Vollständige Streckung gelingt nicht mehr
  • Starke Ausprägung: Einsteifung und Immobilität

Typischerweise werden die Schmerzen bei der Hüftarthrose im Bereich der Leiste, des Gesäßes und im Bereich des Oberschenkels angegeben.

Die geschädigte Hüfte erhalten oder ersetzen?

Die Hüftgelenkarthrose ist, ebenso wie andere Formen des Gelenkverschleißes, nicht heilbar. Ziel der Behandlung ist es von daher, den Abbauprozess des Knorpels zu verlangsamen bzw. bestenfalls zu stoppen. Bevor ein operativer Eingriff in Betracht gezogen wird, loten wir dafür grundsätzlich mit den Patienten gemeinsam alle möglichen nicht-operative Therapieoptionen aus. Oftmals kann mit konservativen (nicht-operativen) Therapien, wie beispielsweise manueller und Physiotherapie eine erhebliche Linderung erreicht werden: die Muskeln werden im Rahmen dieser Behandlungsoptionen gekräftigt und das Gelenk in der Folge entlastet. Zudem hilft die Physiotherapie, falsche Bewegungsmuster zu korrigieren und damit weiteren Fehlbelastung vorzubeugen. Gegebenenfalls kann auch die Reduktion des Körpergewichts gleich mehrere positive Auswirkungen haben. Ein akuter Schub, der meistens gerade in der feuchten, kalten Jahreszeit auftritt, kann mit schmerzstillenden, entzündungshemmenden Medikamenten behandelt werden, beispielsweise durch Injektionen mit Kortison oder Hyaluronsäure in das betroffene Gelenk.

Eine OP ist die letzte aller Möglichkeiten! Irgendwann ist jedoch häufig der Punkt erreicht, an dem der Leidensdruck der Patienten, trotz Einsatz konservativer Behandlungsoptionen, so groß ist, dass an der Hüfte operiert werden muss.

Irgendwann ist häufig der Punkt erreicht, an dem der Leidensdruck der Patienten, trotz Einsatz konservativer Behandlungsoptionen, so groß ist, dass an der Hüfte operiert werden muss.

Bevor operiert wird, untersuchen wir nochmals mittels Röntgenaufnahmen und bei Bedarf bildgebenden Verfahren wie Computertomographie (CT) und Magnetresanztomographie (MRT oder Kernspin) Veränderungen im Gelenk und den Knorpelabrieb. Auch führen wir ausführliche präoperative Patienten-Arzt-Gespräche, um mit genügend Zeit alle Fragen und Therapieoptionen zu besprechen zu können. Besonders wichtig ist   es uns, durch die Einbindung des Patienten eine gemeinsame Entscheidung über die Therapie zu treffen.

Zur Anwendung kommen zwei Operationsverfahren: Insbesondere bei jungen Patienten und in frühen Stadien der Arthrose wird gelenkerhaltend operiert. Im Rahmen einer operativen Achskorrektur, der sogenannten Osteotomie, wird durch eine Umstellung der Knochen die Position der Gelenkflächen optimiert. Dadurch soll die Schmerzsymptomatik verbessern und die Versorgung mit einer Prothese hinausgezögert werden.

Erst, wenn alle anderen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind und diese nicht zu einer Verbesserung der Situation geführt haben, kommt eine Versorgung mit einer Endoprothese, einem künstlichen Gelenk, in Betracht. Ziel der Endoprothetik ist dabei die Erhöhung der Mobilität (und somit der Lebensqualität) durch die Wiederherstellung einer guten schmerzfreien Gelenkfunktion.

Bei der Implantation von Hüftendoprothesen wenden wir minimalinvasive OP-Techniken an: Dabei werden nur kleine Schnitte von etwa acht Zentimetern gesetzt. Der Eingriff erfolgt dann durch Aufspreizen der Muskeln durch eine Muskellücke. Die Vorteile: Muskeln werden während des Eingriffs nicht geschädigt. Betroffene sind schnell wieder mobil und reha-fähig. Außerdem haben Patienten auf Grund der kleineren Schnitte einen geringeren Blutverlust sowie weniger Schmerzen.

Wenn es durch Komplikationen oder Verschleiß nach Hüft-TEP zu einem Versagen der Implantate kommt (Lockerung, Infektion etc.) muss ein Austausch der Implantate erfolgen. Hierzu ist neben operativer Erfahrung und einem breiten Portfolio an sog. Revisions-Implantaten auch eine interdisziplinäre Behandlung erforderlich, um ein bestmögliches Ergebnis erzielen zu können.

Arthrose im Knie

Schmerzen, Steifigkeit und in manchen Fällen auch Funktionsverlust und Instabilität sind die Leitsymptome einer Arthrose im Kniegelenk.

Wenn nur der innere Gelenkspalt durch die Arthrose befallen, der äußere Gelenkspalt und die Kniescheibe noch in Ordnung sind kann im Rahmen eines invasiven Eingriffs eine sog. „Schlittenprothese“ auf der Innenseite des Kniegelenks eingesetzt werden. Auch in Sonderfällen wie der isolierten Arthrose der Kniescheibe, bzw. des Kniescheibenlagers kann den Patienten durch die Implantation eines speziellen Teilersatzes geholfen werden.

In einer Mehrzahl der Fälle ist jedoch das gesamte Kniegelenk betroffen. In diesen Fällen erfolgt die Implantation eines sog. bikondylären Oberflächenersatzes (Kniegelenkstotalendoprothese), wahlweise mit Ersatz der Kniescheibenrückfläche.

Moderne Implantate sind echte Hightech-Produkte. Gefertigt aus körperverträglichen Titan- oder Cobalt-Chrom-Legierungen, zeichnet sich ein modernes künstliches Kniegelenk durch eine günstige Formgebung, knochenfreundliche Oberflächengestaltung und lange Funktionsfähigkeit aus.

Der Ersatz eines erkrankten Kniegelenkes erfolgt durch eine Totalendoprothese oder eine Teilprothese, je nach Grad des Verschleißes. Heutzutage wird der Ersatz oder Teilersatz immer individueller auf den einzelnen Menschen zugeschnitten. So kann inzwischen zum Beispiel nur die Kniescheibe durch ein Implantat ersetzt werden, das das Knie in seiner Funktion überhaupt nicht beeinflusst, während früher beim Verschleiß ein komplett neues Gelenk eingebaut werden musste.

Wenn ein komplett künstliches Kniegelenk erforderlich ist, gilt auch da:  Die Prothesen sind äußerst präzise gefertigt, dies gilt sowohl für Standardprothesen als auch für Individualprothesen.

Spezialsprechstunde für Endoprothesen

Mittwochs: 13 bis 15 Uhr

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