St. Vincenz-Krankenhaus Limburg

Blutkrebs

Ihr Kontakt zu uns

Leukämie heißt wörtlich übersetzt „weißes Blut“. Der Begriff wurde erstmals von dem berühmten Berliner Pathologen Rudolf Virchow benutzt, als er das Blut eines Patienten untersuchte und dieses wegen der großen Anzahl an weißen Blutkörperchen (Leukozyten) weißlich schimmerte. Ausgangspunkt jeglicher Leukämie ist ein bösartig (maligne) entartetes weißes Blutkörperchen. Die Bezeichnung „weißes Blutkörperchen“ ist allerdings nur ein Sammelbegriff. So gehören hierzu u. a. die Lymphozyten und die sog. myeloischen Zellen wie Granulozyten, Monozyten und andere.

In Abhängigkeit von der Verlaufsform unterscheiden Mediziner chronische und akute sowie - abhängig von der Zellsorte, von der der jeweilige Blutkrebs ausgeht - lymphatische und myeolische Leukämien. Somit gibt es im Wesentlichen vier Leukämie-Arten: Die chronisch-lymphatische Leukämie (abgekürzt CLL), die chronisch-myeloische Leukämie (CML), die akute lymphatische Leukämie (ALL) und die akute myeloische Leukämie (AML). Die von Laien hier häufig genutzte Bezeichnung Blutkrebs ist übrigens inhaltlich korrekt, da damit eine von Blutzellen ausgehende bösartige Erkrankung gemeint ist. Zugleich bleibt dieser Begriff zu ungenau, da er auch andere bösartige Bluterkrankungen umfasst, die nicht zu den Leukämien im engeren Sinne gehören.

Behandlung und Therapie des Blutkrebses

Jede dieser Leukämien bietet ihre Besonderheiten und daher unterscheiden sich die Behandlungen, die Krankheitsdynamik und die Prognosen teilweise erheblich.

Wie die Namen schon andeuten, sind die chronischen Leukämien durch einen zumeist langjährigen Verlauf gekennzeichnet. Dies gilt insbesondere für die chronisch-lymphatische Leukämie (CLL), die bevorzugt bei Patientinnen und Patienten jenseits des 60. Lebensjahres auftritt und häufig als Zufallsdiagnose bei einer Blutkontrolle gefunden wird. Die CLL verläuft zumindest anfangs meistens asymptomatisch, d. h. sie macht keine oder nur geringe Beschwerden. Heute können viele Behandlungen der CLL auch ganz ohne Chemotherapie erfolgen.

Die chronisch-myeloische Leukämie (CML)

Die chronisch-myeloische Leukämie (CML) stellt eine völlig andere Erkrankung dar, sowohl hinsichtlich ihres Verlaufes wie auch ihrer Ursache und ihrer Therapie. Sie gehört eigentlich zu den sog. myeloproliferativen Neoplasien. Da der Begriff „Leukämie“ Bestandteil des Namens ist, wird die CML jedoch nachfolgend unter der Überschrift „Blutkrebs“ beschrieben: Die CML ist aus medizinhistorischer Sicht gleich zweifach interessant. Zum einen ist sie eine der ersten Krankheiten, deren Ursache auf Ebene der Erbgutträger, der Chromosomen, exakt bestimmt werden konnte, und zum anderen gelang es, den Mechanismus, der die CML auslöst, medikamentös gezielt zu stören. Das entsprechende Präparat (der Wirkstoff heißt Imatinib, der deutsche Handelsname „Glivec“) war das erste Medikament einer ganz neuen Substanzgruppe, die später als „zielgerichtete Therapeutika“ (englisch: targeted therapies) bezeichnet wurden. Mit dem Imatinib (und den inzwischen verfügbaren Nachfolgepräparaten) gelingt es, die Krankheit gewissermaßen bei ihren Wurzeln zu packen. Entsprechend fühlen sich die meisten Patientinnen und Patienten unter der Medikation, die überwiegend gut vertragen wird, nahezu gesund und gehen Beruf und Hobby nach. Die medikamentöse Behandlung der CML stellt somit einen echten Meilenstein der Medizingeschichte dar!

Symptomatik

Von den chronischen Leukämien mit ihren mehrjährigen Verläufen unterscheiden sich die akuten Leukämien, wie der Name es bereits vermuten lässt, u. a. dadurch, dass zwischen dem Ausbruch der Erkrankung und ersten Beschwerden oder Befunden nur wenige Wochen liegen: Die Patientinnen und Patienten beklagen typischerweise eine Abnahme der Leistungsfähigkeit, einen Gewichtsverlust und insbesondere nächtlich auftretendes Schwitzen, daneben werden wiederholte oder hartnäckige Infekte, eine Blutungsneigung, Blässe und/oder geschwollene Lymphknoten beklagt. Wir differenzieren grob zwischen zwei Arten von akuten Leukämien: Der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) und der akuten myeloischen Leukämie (AML). Während die akute lymphatischen Leukämie (ALL) typischerweise im Kindes- und Jugendalter sowie bei Patienten jenseits des 60. Lebensjahres auftritt, zeigt die akute myeloischen Leukämie (AML) keinen solchen typischen Altersgipfel, ist aber im Kindesalter selten und wird mit zunehmendem Lebensalter häufiger diagnostiziert. Je nach Art der akuten Leukämien ist deren Therapie sehr komplex und beinhaltet nicht selten eine Knochenmarkstransplantation. Daher überweisen wir einzelne Patientinnen und Patienten, bei denen wir eine akute Leukämie diagnostizieren, an spezialisierte Zentren, wie beispielsweise an die Helios Klinik Wiesbaden.

Unsere Sprechzeiten

Möchten Sie sich zu einer Sprechstunde anmelden oder haben Fragen zu unserem Leistungsangebot?
Kontaktieren Sie uns jederzeit gern! Für Terminvereinbarungen melden Sie sich bitte im Sekretariat der Onkologie:

Montag bis Donnerstag: 7:30 - 16:00 Uhr
Freitag: 7:30 - 14:00 Uhr

Katja Jung

06431 292-4331

onkologie@st-vincenz.de

Sprechstunde in der onkologischen Ambulanz:

Montags bis freitags 8:00 bis 15:30 Uhr (nur nach vorheriger Anmeldung).

Station 6 Ost

06431 292-1631

Station 7 West

06431 292-1733

Palliativ Station

06431 292-1734